Darf der Berufungsrichter den in den Akten erster Instanz enthaltenen Prozeßstoff seiner Entscheidung zu Grunde legen, wenn er bei der Verhandlung der Berufung von den Parteien nicht wieder mündlich vorgetragen ist?
Kann eine Ehefrau, welcher durch das eheliche Güterrecht die Verwaltung ihres Vermögens entzogen ist, während der Ehe Klage anstellen auf Feststellung der Nichtigkeit einer von ihrem Ehemanne über ihr Vermögen in Überschreitung seiner Befugnisse vorgenommenen Verfügung?
1. Aus welchen Gründen kann die Vernehmung der für eine erhebliche Behauptung vorgeschlagenen Zeugen verweigert werden? C.P.O. §. 259. - Unstatthafte Berücksichtigung der in anderen, zum Beweise benutzten Akten vorhandenen Aussagen der vorgeschlagenen Zeugen. - Die Führung eines Urkundenbeweises erfordert den mündlichen Vortrag des zu berücksichtigenden Urkundeninhaltes.
2. Falsche Anschuldigung als Ehescheidungsgrund.
Wiedereinsetzungsgesuch gegen die Versäumung der Revisionsfrist auf Grund der Verspätung eines Eisenbahnzuges, sowie wegen angeblich verspäteter Beschlußfassung über ein Armenrechtsgesuch.
Wie ist der Wert des Streitgegenstandes zu berechnen, wenn gegen den die Entschädigung für ein enteignetes Grundstück festsetzenden Beschluß der Regierung nur von dem Expropriaten auf Grund des § 30 des preußischen Enteignungsgesetzes vom 11. Juni 1874 der Rechtsweg beschritten wird?
Liegt ein Revisionsgrund vor, wenn der Berufungsrichter aus rechtsirrtümlichen Erwägungen den Beweisantritt einer Partei für unerheblich erklärt und zurückgewiesen hat?
Sind Urteile, durch welche unter Vorbehalt eines Eides auf Trennung, Ungültigkeit oder Nichtigkeit einer Ehe erkannt ist, den Parteien von Amts wegen zuzustellen?
Ist der Uferbesitzer an einem Privatflusse, wenn er durch Arbeiten oder Anlagen auf seinem Eigentum bewirkt, daß das Wasser desselben unterirdisch versiegt und so anderen Adjazenten entzogen wird, zur Wiederherstellung des früheren Zustandes und zur Entschädigung verpflichtet?